Fünf Damen im Café
Eiertanz der Nation
Trauerspiel in fünf Akten
Konstantin Fischer
VORWORT
Die Inspiration zu meinem Theaterstück 'Fünf Damen im Café' verdanke ich Carol Churchills Werk 'Seven Jewish Children', aber im Gegensatz zu der von ihr beschriebenen historischen Entwicklung mit Blick auf einen Teil der jüdischen Geschichte (so zumindest in meiner Leseweise), interessiert mich in meinem Theaterstück der von mir beobachtete und kritisierte Stillstand in Deutschland, eine Verweigerung jeglicher Entwicklung, oder im besten Falle eine Bewegung im Kreise. Carol Churchill beschreibt, oder erklärt vielleicht auch, eine Eskalation; ich bemühe mich, eine Drehung um die eigene krumme Achse zu beschreiben, eine Drehung, die zu banal ist, als dass man sie als Teufelskreis bezeichnen könnte, will man Hannah Arendt folgen.
Das Stück von Carol Churchill steht einer Vielfalt von Interprätationen offen, und so ist sie unter anderem auch des Antisemitismus' bezichtigt worden. Meiner Ansicht nach könnte ein Leser auch der Logik 'Beschreibungswürdigkeit = Erklärung = Rechtfertigung' folgen, und das Theaterstück dementsprechend als antipalästinensisch betrachten. So sehr mir eine Offenheit für Interprätation zusagt, möchte ich doch meine persönliche Sichtweise in dem von mir veröffentlichten Text festgeschrieben wissen – daher meine Betonungshinweise – wobei es selbstverständlich jedem Leser freisteht, diese zu ignorieren.
Dass auch ich, wie Carol Churchill bei ihrer Entwicklungsbeschreibung, der historischen Chronologie folge, entspricht eher einem deutschen, wenn der Leser so will, vielleicht auch einem simplifizierenden Ordnungssinn, als einer inneren Notwendigkeit des Stückes – die chronologische Reihenfolge trägt aber dazu bei, die Sinnlosigkeit zu betonen, die in der “Argumentation” der Charaktere zutagetritt. Der von mir aufgezeichnete Monolog / Dialog ist nicht Produkt eines künstlerisch-schaffenden Schreibprozesses im engeren Sinne, sondern eher Aufzeichnung meiner kreativ neugeordneten Erinnerung, gesammelter Äußerungen aus Jahrzehneten.
Ich möchte hier eines klarstellen: Trotz der von mir seit der frühen Mitte der 80er Jahre in der Bundesrepublik, also im Westen, beobachteten graduellen Rückkehr zur Idee der Nation, die heute allzuhäufig und fälschlicherweise dem Osten oder der Wiedervereinigung zur Last gelegt wird, trotz meiner seither schwindenden Hoffnung auf eine biologische Lösung des Problems 'Vaterland' durch allmähliches Aussterben der Tätergeneration des Dritten Reiches und der Generation ihrer zutiefst gestörten Kinder, trotz meines seither ständig wachsenden Misstrauens einem immer weniger europäischen Deutschland gegenüber, trotz all dieser Bedenken meinerseits, hat mich erst die deutsche Reaktion auf die Finanzkrise im Süden Europas dazu gebracht, die obig angeführten Veränderungen als status quo des heutigen Deutschlands anzuerkennen: Die große
Masse ist dem 'Wir sind wieder wer' einiger Irrer auf den Weg in die Nation gefolgt. Innerhalb dieser Nation, speziell als Kulturnation (mit der kulturhistorischen Bedeutung des Begriffes, nicht mit der populistischen), innerhalb dieser Nation ist ein 'wir' wiederauferstanden, das meiner Generation, der Generation der in den 60er bis Mitte der 70erJahre Geborenen, als Jugendliche und als junge Erwachsene noch schier
unverständlich war. Es wäre unsere Aufgabe gewesen, diese emotional begründete Verweigerung des 'wir' in den folgenden Jahren unseres Lebens mithilfe von seit den 60erJahren erarbeiteten wissenschaftlichen Standpunkten theoretisch zu unterfüttern, um so unsere Abkehr von jeglichem Nationalismus zu vollenden. Dieser damals allein in Deutschland mögliche folgerichtige Schritt in eine europäische Zukunft hat bekanntermaßen nicht stattgefunden, mit folgeschwerer Wirkung für den gesamten Kontinent.
Es ist dieses nationale, zeitübergreifende, zeitnegierende und letztendlich entwicklungsnegierende 'wir', das es jetzt Griechenland möglich macht, von Deutschland finanzielle und moralische Wiedergutmachung in vollem Maße einzufordern, es ist dieses 'wir', das in seiner deutschen Wiederbelebung Griechenland ein Recht auf Zins und Zinseszins zubilligt, lange bevor dies in Deutschland diskutiert wurde. Dieses elende, nutzlose, anachronistische wiederauferstandene 'wir' wird erst dann im Abfall der historischen Kuriositätensammlung verschwinden können, wenn Deutschland seine Schuld auf Heller und Pfennig bezahlt hat. Und diese Bringeschuld Deutschlands kann nicht Ziel oder Zweck der Aufarbeitung von Geschichte sein, sondern allein der erste, unvermeidliche Schritt in eine solche Richtung.
Konstantin Fischer, Hania 2015
www.konstantin-fischer-hania.com
Fünf Damen im Café
Eiertanz der Nation
Trauerspiel in fünf Akten
Ein Theaterstück für eine oder fünf Schauspielerinnen von aus Publikumssicht unbestimmbarem Alter, als Monolog(e) oder als Dialog zu spielen. Das Bühnenbild ist extrem karg: Ein einfacher runder Tisch, Stühle, Kaffeeservice, alles keiner bestimmten Epoche zuzuordnen, ebenso wie auch die Kostüme, allerdings mit tantenhaftigen Anklängen. In den Pausen zwischen den Einsätzen, nicht nur in den angezeigten, wird immer wieder Kaffee getrunken. Die gegebenen Betonungshinweise sollen dazu beitragen, Missverständnisse zu vermeiden.
Konstantin Fischer, Hania 2015
I
Das wird man ja wohl noch sagen dürfen: Wirklich gearbeitet haben die doch nie...
Die Sonne haben die sich auf den Bauch scheinen lassen, damals in Kalifornien, als wir hier im Keller saßen und uns die Bomben auf den Kopf fielen.
Haben's sich gut gehen lassen, und von den Zinsen gelebt, die sie uns all die Jahre abgepresst hatten.
jahrzehntelang
jahrhundertelang
Wir haben geschuftet, und die haben das Geld eingestrichen.
Gold angehäuft, aber das darf man ja heute auch nicht mehr sagen...
Edelsteine, Perlen
Diamanten
Haben in ihren Villen rauschende Feste gefeiert, als unsereins in 'ner Dreizimmerwohnung gehaust hat mit Klo auf der Treppe.
Und dann hatte es sich ausgefeiert...
Einmal, EINMAL hatte es sich ausgefeiert, hatte es sich ausgefeiert für ein paar Jahre, und das Gejammere nimmt bis heute kein Ende.
Die Paläste haben wir uns zurückgeholt, und denen das ergaunerte Gold abgenommen: Ein bißchen Gerechtigkeit nach all den Jahren.
Und wenn sie tatsächlich nicht ALLE reich gewesen waren: Wo gehobelt wird, da fallen Späne.
Zusammengehalten haben die doch immer, eine Hand wäscht die andere: Bei denen ist nie einer zu kurz gekommen.
Jahrelang haben die uns das Blut ausgesaugt, auf die eine oder andere Art.
jahrzehntelang, schmiereige Händler, Geldwechsler
dreiste Wucherer
freche Intriganten
jahrhundertelang, und auf einmal sind wir die Bösen
Gewehrt haben wir uns.
uns endlich einmal gewehrt
Und dann: Wie sie nachher alle über uns hergefallen sind...
Wie die uns an den Pranger gestellt haben, weil wir zurückhaben wollten, was rechtmäßig unseres war.
Und die stellen uns doch heute noch an den Pranger, nach all den Jahren...
Stellen uns noch heute an den Pranger, als wenn wir nicht ALLE unsere Häuser verloren hätten, unsere Wohnungen, unser Hab und Gut.
Ausgebombt
verlaust, nach dem Krieg
Gehungert haben wir, gehungert wie die Wölfe.
Die jammern, als wenn sie die einzigen wären, die gelitten haben: Ich kann es nicht mehr hören.
Jammern, als wenn sie die einzigen wären, die ihre Väter verloren haben im Krieg, ihre Brüder, ihre Söhne...
Jammern, als hätten nur sie ihre Familien verloren, ihre Kinder...
Sechs Millionen, ich kann es nicht mehr hören, aber das darf man ja heute auch nicht mehr sagen.
sechs Millionen, dass ich nicht lache
Sechs Millionen: da haben die aber ganz schnell gezählt, bevor die alle wieder aus ihren Verstecken hochgekrochen kamen...
bevor die sich aus dem lustigen Exil haben zurückbringen lassen...
Sechs Millionen, wie soll das denn stimmen? Und woher kommen die heute alle, die da wieder an den Schaltstellen der Macht sitzen?
in den Banken...
in den Aufsichtsräten...
Die da hinter den Kulissen wieder die Fäden ziehen...
Sechs Millionen, als wenn das denn möglich gewesen wäre, rein technisch mein' ich...
Und wenn schon: Wieviele haben wir denn verloren? Davon spricht keiner.
Und die Polen haben doch auch mitgemacht – sogar noch, als schon alles vorbei
war, und die Russen...
Da im Osten ist doch alles passiert – wenn es denn passiert ist – wie hätten wir denn davon wissen sollen?!
Das waren die Nazis – wenn es denn wirklich passiert ist – was hatten WIR denn damit zu tun?
Und die Franzosen haben doch genauso gedacht...
Keiner wollte die damals haben.
Nur getraut haben die sich nicht, die elenden Schlappschwänze...
très chic, aber bloss nichts anpacken...
Heimlich bewundert haben sie uns, genau wie die Amis, bewundert, dass wir kurzen Prozess gemacht haben mit denen, aber das kann man ja heute auch nicht mehr sagen.
kurzen Prozess, weil die uns unterbuttern wollten, im eigenen Land
uns wegdrängen wollten von unserem ureigensten Platz
Das ist doch nicht zuviel verlangt: Genügend Platz für UNSERE Menschen...
II
Das ist doch nicht zuviel verlangt: Genügend Platz für UNSERE Menschen...
Und jetzt kommen die in Scharen ausgerechnet hierher, als wenn wir noch nicht dichtbesiedelt genug wären.
Sowieso schon überbevölkert: Wir sind doch kein Einwanderungsland!
Fallen hier ein wie die Heuschrecken...
aus aller Herren Länder
Rassismus kann mir wirklich keiner nicht vorwerfen, aber Deutsch möchte man schon gerne mal wieder hören in der U-Bahn...
im Bus
auf der Straße
Das Boot ist voll! Das müssen die Sozis endlich begreifen!
Das Boot ist voll!
Denen ihre Häuser so einfach abfackeln geht natürlich nicht...
Nee, Ordnung muss sein. Das geht doch auch anders.
Die Kleine hat einem schon leidgetan...
Die Kinder können ja auch nichts dafür, dass ihre Eltern sich nicht integrieren wollen.
Nicht integrieren können: Die meisten von denen können doch nichtmal ihre eigene Sprache schreiben, wie sollen die da Deutsch lernen, so 'ne Kultursprache mein' ich, so 'ne schwere, so 'ne komplizierte.
Sozialhilfe abkassieren, DAS können se
Und Drogen verkaufen: Der Park liegt immer voller Haschspritzen
Nee, sowas hat's früher nicht gegeben
Nee, früher hat man noch ordentlich gearbeitet, keine Sozialhilfe und sowas.
Und damals, als die ankamen, da ham wir die auch noch ganz ordendlich arbeiten lassen.
Da gab's ja auch noch genug Arbeit für alle – für uns und für die.
Bis die angefangen haben, ihre ganze Sippe nachzuholen.
Drei Frauen und siebenundzwanzig Kinder...
Die vermehren sich ja auch wie die Karnickel...
und den Bruder von der Frau..
und den Onkel.
und den Bruder vom Onkel
und die Frauen vom Bruder vom Onkel mit ihren siebenundzwanzig Kindern
Und da wundern wir uns, dass es keine Arbeit mehr gibt für uns Deutsche.
Und wie wir da 'n Riegel vorschieben wollten mit 'nem Nachzugsstop, da sind die ganz frech auf den Trichter gekommen mit dem Asyl...
Asylgequatsche, und wir sind so blöde und nehmen die alle. Nie hat man da was von politischen Problemen gehört bei denen, und mit einemmal fühlt sich der Ali zuhause verfolgt, weil er dem anderen Ali nicht kümmelig genug ist, oder 'n Linker ist, oder wer weiß was...
Und mit einemmal soll's da Elektroschocks geben bei denen und Folter.
Man muss das auch mal differenziert betrachten: Die sind eben härter im Nehmen als wir, das kann man doch gar nicht vergleichen. So'n Elektroschock, das ist doch ganz was anderes in denen ihrer Kultur...
Kultur?!....
Und dann all die anderen Scheinasylanten, schwarz wie die Nacht, sag' ich...
Nisten sich hier ein und lassen's sich gutgehen.
Und die bleiben ja, die gehen ja nicht wieder weg.
Eingenistet haben die sich, wie die Made im Speck, sag' ich, die leben hier auf unsere Kosten: Sozialschmarotzer, Drogenhändler
Frauenhändler
Nur arbeiten tun die nicht, lungern nur rum auf den Straßen
Um den Bahnhof rum...
da wird einem doch ganz Angst, wenn die einem entgegenkommen auf dem Fußweg, einer neben dem anderen, einer dunkler als der andere. Und die denken auch gar nicht dran, 'ner deutschen Dame Platz zu machen.
So'n paar von denen sind aber auch ganz sympatisch...
Sympathisch?! Ach, hör mir doch auf! …
nee, echt: neulich, da hat so einer von denen geklingelt bei mir an der Tür, und wollt' mir so'n Abonnement verkaufen für 'ne Zeitung. Dem hab' ich sogar die Hand gegeben, soll mir bloß keiner Rassismus nachsagen, hab' sie mir natürlich gleich gewaschen, hinterher...
Ganz sympatisch...? Und wenn deine Tochter mit so 'nem Kerl nach Hause kommt...?
Ich bitte dich: Meine Tochter ist 'n anständiges Mädchen!
Kommen hier her und nehmen uns die Frauen weg. Das sagt mein Sohn auch immer!
Und wenn's dann zu spät ist, wer will die denn dann, all die Mischlingskinder?!
Dieses Multikultigelaber von den jungen Leuten heutzutage: IHR müsst irgendwannmal mit all denen leben, das sag ich da immer.
Noch 'n paar Jahre, und wir sind hier Fremde im eigenen Land. Aber sowas darf man ja gar nicht mehr sagen, da wird man ja gleich als alter Nazi abgestempelt...
Die Sozis wollen die deutsche Geschichte auf zwölf Jahre Nazizeit reduzieren, und während wir uns hier ducken und verstecken, da tanzen die uns frech auf der Nase rum...
Kein Wunder, dass jetzt mal 'n paar von unseren Leuten über die Strenge schlagen
So'n Asylantenheim will ich auch nicht bei mir um die Ecke haben, das muss man schon verstehen, denk' ich.
Und all die Scheinasylanten müsste man sowieso gleich wieder nach Hause schicken.
Kurzer Prozess und ratz-fatz weg, sag ich immer.
Kommen hier her, und die eine Hälfte von denen nimmt uns mal ebenso die Arbeitsplätze weg, und die ander Hälfte lässt sich von uns durchfüttern.
Von da, wo die herkommen, sieht das hier bei uns natürlich aus wie im Schlafaffenland...
Von UNSEREN Problemen wissen die doch gar nichts.
Woll'n se doch auch gar nicht...
Könn' se doch auch gar nicht, wie denn auch?!
Die sind halt anders als wir, und das muss man ihnen auch zugestehen. Aber dann sollen sie eben zuhause bleiben und einfach mal aufhören, sich gegenseitig totzuschlagen. Oder sie müssen halt im Nachbarland solange warten, bis das elende Gekappel mal 'n Ende hat.
Man kann das ja gar nicht mehr mit ansehen...
Man weiß da aber auch gar nicht mehr wer da wer ist bei denen.
Die sehen ja auch alle gleich aus.
Heißen ja auch alle gleich.
Man darf sich da auch gar nicht einmischen.
Die sollen mal ganz brav zuhause bleiben und lernen, ihre Konflikte friedlich zu lösen, so wie wir.
Und DANN können sie ankommen, und bei und Asyl beantragen.
Demokratie lernen bei uns, sag ich.
Und die anderen europäischen Länder müssen endlich auch mal 'n paar von denen nehmen.
Schließlich können wir Deutschen allein nicht die Probleme der Welt lösen...
Schließlich ham wir die ja auch nicht gerufen!
Grenzen zu und Schluss mit lustig, wenn ihr mich fragt.
Und wer hier lebt, der soll gefälligst so leben wie wir, das ist doch nicht zuviel verlangt, oder?
Bevor man von uns verlangt, dass die jetzt auch bei uns wählen dürfen.
Bei uns wählen, damit's dann bald bei uns aussieht wie bei denen...
Wir können bei denen ja auch nicht einfach so mitwählen, oder?
Das sind keine gleichen Rechte, das ist 'ne Extrawurst!
III
Das sind keine gleichen Rechte, das ist 'ne Extrawurst!
Gleich viel Recht für gleich viel Liebe, sagen die.
Liebe – dass ich nicht lache!
Liebe – rummachen wollen die...
rummachen, jede Nacht mit 'nem anderen...
...bis sie sich dann Aids holen.
Und kurz bevor sie dann den Löffel abgeben, wollen die jetzt das Recht haben, noch schnell zu “heiraten”, noch schnell die Rentenansprüche an so 'nen anderen Warmduscher zu vererben.
Unsereins rackert sich ein Leben lang ab, zahlt Ewigkeiten in die Rentenkasse ein, damit sich dann irgendso 'n Linksgestrickter am anderen Ufer 'n schönes Leben machen kann.
Gleiche Rechte, dass ich nicht lache. Ne Extrawurst ist das, sag' ich.
Gleich viel Recht für gleich viel Liebe...
Wider die Natur!
Ekelhaft, sag' ich, man mag sich ja gar nicht vorstellen, was die da so treiben.
Stecker und Steckdose, so hat die Natur uns geschaffen!
Naja...
Igittigitt, hör mir doch auf davon, allein die Vorstellung...
Im alten Griechenland, sagt man ja, da war das ganz normal.
ja, bei den Griechen...
Ach, hört mir doch auf mit den Griechen!
Und dann wollen die jetzt auch noch adoptieren dürfen!
...kleine Jungen natürlich...
Zustände, sag ich, wie bei den Griechen.
Sieht man ja, wo das hinführt!
Wo das wohl herkommt? Normal ist sowas ja nicht.
Auf den Genen steht das jedenfalls nicht geschrieben, das ist doch wohl klar.
An all denen hat wohl früher auch mal jemand rumgefummelt, als die noch 'n Kind waren, mein' ich.
Noch ein Grund, solche Schweinereien völlig zu verbieten!
Oder die haben Angst vor Frauen.
Oder die haben einfach die Richtige noch nicht gefunden.
Die wollen doch bloß die Veranwtortung für 'ne Familie nicht übernehmen, sag ich.
Lieber rummachen, hier und da...
Sieht man ja auch immer wieder im Fernsehen.
Nichts anderes sieht man mehr im Fernsehen!
Regelrecht unterwandert haben die das mit ihrer frechen Schmuddelpropaganda.
Als was ganz Natürliches wollen die uns das verkaufen.
Halten sich für was Besseres, höhere Bildung und sowas, ach hör mir doch auf davon!
Uns ihre Lebensweise aufdrücken wollen die...
IV
Uns ihre Lebensweise aufdrücken wollen die...
Frauen zurück hinter den Herd, wie in den 50er Jahren. Dem Pascha die Pantoffeln hinterherschleppen, das Bier an den Fernseher bringen...
Ansonsten natürlich tief verschleiert
Was die dadrunter wohl anhaben..?
Wenn die was dadrunter anhaben, kann ja keiner sehen.
Warum sollte's bei denen auch weniger Flittchen geben als bei uns?!
Flittchen oder nicht – frauenfeindlich ist denen ihre Kultur auf jeden Fall!
Kultur, dass ich nicht lache...
Das ist keine Kultur, die sind einfach nur rückständig.
Mittelalterliche Zustände
Keine Zinsen nehmen dürfen, auf so'n Schwachsinn muss erst mal einer kommen, wie soll das System denn dann funktionieren?!
Kein Schweinefleisch, das muss sich mal einer vorstellen, keine schönen Bockwürste mehr, kein Schnitzel...
und dann wochenlang gar nichts essen...
Aber nachts, wenn denen ihr Allah nichts sehen tut, da schlagen die sich den Bauch voll, dass es so knallt.
Und den ganzen Scheiß wollen die UNS jetzt auch aufdrücken...
unsere jahrtausendealte abendländische Kultur auslöschen...
wollen uns den Weihnachtsmann verbieten, unsere Einkaufsparadiese...
unser Sandmännchen...
Wollen unser Fernsehen zensieren.
Ihre Propheten wollen die uns aufzwängen, so'n Gottesstaat hier bei und aufziehen...
...mit 'nem Mullah an der Spitze..!
Das muss man sich mal vorstellen, so'n Pfaffe als Präsident! Undenkbar wär' sowas bei uns, sag ich, undenkbar.
Wie im Mittelalter halt...
Wenn's ums Bombenlegen geht, da sind die aber ganz modern!
Ja, bombenlegen können die alle.
und Flugzeuge runterholen: Auf unsere Freiheit haben die's abgesehen
auf unsere Demokratie
unseren Rechstsstaat
Alles Terroristen, sag' ich.
Einlochen, wenn ihr mich fragt.
Ab nach Guantanamo!
...bevor die uns hier völlig unterbuttern
Fremde im eigenen Land, das sind wir doch jetzt schon, das muss man jetzt auch mal sagen dürfen.
Wir können uns doch nur wegen Auschwitz nicht ewig verstecken!
Ich kann es nicht mehr hören, diesen Multikultiterror der toleranten Weltverbesserer!
Man kann doch die deutsche Geschichte nicht auf zwölf Jahre Nazizeit reduzieren!
Wir sind wieder wer!
Wir holen uns unsere Macht zurück!
Wir sind das Volk!
Die Alis und so, die wollen doch nur an unser Geld ran, genau wie die Juden damals, nur auf 'ne andere Art, irgendwie noch dreister...
Kindergeld abkassieren für sieben, acht Blagen...
Und Drogenhändler sind die doch fast alle.
Frauenhändler
Schlepper
Und zahlen die Steuern dafür? Keinen Pfennig!
Und jetzt pflastern diese linksversifften Gutmenschen unser Land mit Auffanglagern zu.
Mit Minaretten
Nutzen unsere Gutmütigkeit aus, diese Sozialschmarotzer, dieses hergelaufene Pack!
Unsere Sozialtöpfe machen die leer, und für unsereins bleibt nichts übrig.
Die wollen doch nur an unsere schönen Steuergelder ran, das ist doch offensichtlich...
V
Die wollen doch nur an unsere schönen Steuergelder ran, das ist doch offensichtlich...
Pleitegeier
freche Euroschmarotzer
Man kennt die ja aus dem Urlaub: Sitzen da den lieben langen Tag im Café und schlürfen ihren Frappé...
lassen sich schön die Sonne auf den Bauch scheinen...
lassen sich von uns Deutschen aushalten...
Kaffeekredite
Gyroskredite
Tzatziki auf Kredit
Frauen-anmach-Kredite...
Aber Schulden müssen zurückgezahlt werden!
Müssen IMMER ALLE zurückgezahlt werden, das wär' ja noch schöner...
Auch, wenn man dann mal arbeiten muss.
Und 60 Euro pro Tag aus dem Geldautomaten ist auch zuviel.
Vielzuviel!
Zehn sollten die kriegen! Dann würden die auch mal anfangen, darüber nachzudenken, sich 'nen Job zu besorgen.
anstatt hier irgendwelche dreisten Forderungen zu stellen...
Reparationen, dass ich nicht lache, wofür denn?!
Einfach mal daran denken, sich 'nen Job zu besorgen, sag ich, anstatt Frauen
aufzureißen, ehrliche, anständige Touristinnen!
Oh, diese pomadenhaarigen Frauenhelden!
Diese elenden Schürzenjäger!
Schmierenkommödianten.
Europarasiten.
Die hätten unseren Euro nie kriegen dürfen.
Was haben die überhaupt mit Europa zu tun?
Südländer...
Sollten sich an UNS mal ein Beispiel nehmen...
...an uns Wirtschaftswunderdeutschen
Sollten Demokratie von uns lernen.
oder 'n Beruf...
Sprachen, Bildung...
...und dann zur Abwechslung mal 'n bißchen arbeiten
Könnten sich ja zur Abwechslung mal 'n bißchen ins Zeug legen und ihre Schulden abbezahlen.
Könnten sich ja mal 'n bißchen ins Zeug legen: Steht doch jedem frei, Exportweltmeister zu werden.
Oder sonst: 'N paar Inseln verkaufen...
… die Akropolis
… das Kolosseum
Schulden müssen jedenfalls zurückgezahlt
werden, da sollten die sich mal 'n Beispiel an uns nehmen.
wie wir Deutschen uns abgerackert haben all die Jahre
Geschuftet haben wir, nicht faul rumgelungert!
Das wird man ja wohl noch sagen dürfen: DIE sitzen den lieben langen Tag im Café und quatschen...
Das wird man ja wohl noch sagen dürfen: Wirklich gearbeitet haben die doch nie...
Konstantin Fischer, 2015
Fünf Damen im Café
Eiertanz der Nation
Trauerspiel in fünf Akten
copyright by Konstantin Fischer
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